Rettung in in letzter Minute
Vermieter und zwei Polizisten holen 54-Jährigen aus
brennendem Dachgeschoss
Total zerstört wurde die Wohnung, aus der der 54-Jährige in letzter
Minute gerettet werden konnte.
Langdorf. Ein Riesenglück hatte ein 54-jähriger Langdorfer gestern in
den frühen Morgenstunden. In letzter Minute wurde er von zwei Polizisten
und seinem Vermieter aus der brennenden Dachgeschosswohnung gerettet.
Der Hauseigentümer, ein 33-jähriger Langdorfer, hatte das Feuer bemerkt
und Alarm geschlagen. Die übrigen sechs Bewohner blieben unverletzt.
Es war gegen 3.37 Uhr, da wurde der Eigentümer durch ein undefinierbares
Geräusch geweckt. Er bemerkte Brandgeruch, wurde so auf das Feuer
aufmerksam, das im Dachgeschoss wütete.
Gemeinsam mit der wenig später eintreffenden Streife der
Polizeiinspektion Regen gelang es dem Mann, den verletzten Mieter aus
den Flammen und aus dem Rauch zu retten. Der 54-Jährige wurde mit
schweren, die beiden Polizeibeamten mit mittelschweren, durch
Rauchgasinhalation erlittenen Verletzungen, in das Krankenhaus gebracht.
Behandelt werden mussten auch drei Feuerwehrmänner, sie hatten leichte
Rauchvergiftungen erlitten.
Durch das Feuer wurde das Dachgeschoss des Mehrfamilienhauses zerstört,
der entstandene Sachschaden beträgt rund 150 000 Euro. Für die
Feuerwehren war Alarmstufe 3 ausgelöst worden, Großbrand. Als die Wehren
zum Brandort rasten, standen die Wohnung und der Dachstuhl schon im
Vollbrand. Die Feuerwehren aus Langdorf, Brandten, Bodenmais, Zwiesel,
Regen und Bärndorf unter der Leitung des Langdorfer Kommandanten Mathias
Bernauer konnten den Brand nach einer Stunde unter Kontrolle bringen. Um
die Löschwasserversorgung zu sichern, wurden zusätzlich die
Schlauchwagenkomponenten der Feuerwehren Drachselsried und
Ruhmannsfelden nachalarmiert.
Kreisbrandrat Hermann Keilhofer, Kreisbrandinspektor Hermann Pledl und
der zuständige Kreisbrandmeister Robert König waren ebenso an der
Einsatzstelle wie Langdorfs Bürgermeister Otto Probst. Der
Rettungsdienst unter Leitung von Fred Baumann war mit mehreren
Rettungswagen und einem Notarzt im Einsatz.
Die Ermittlungen zu dem Feuer hatte noch in der Nacht der
Kriminaldauerdienst der Kripo Straubing von der zuständigen
Polizeiinspektion Regen übernommen, sie wurden am Vormittag von der
regional zuständigen Kripo Deggendorf fortgeführt.
Derzeit ermitteln die Kriminalbeamten auch zu dem „Geräusch“, das der
33-jährige Hausbesitzer kurz vor Bemerken des Feuers gehört hatte. Ob
dieses ursächlich eine Rolle spielte, ist momentan noch nicht bekannt.
Der 33-Jährige war es auch, der zunächst alleine versuchte, den recht
korpulenten, 54-jährigen Bewohner aus seinem Schlafzimmer zu retten. Der
Mann war am Boden gelegen, hatte Gesichtsverletzungen. Alle anderen
Bewohner des Gebäudes hatten das Haus - der I. Stock war nicht bewohnt -
selbst verlassen können und wurden nicht verletzt. Die Ermittler sind
sich sicher: Der 33-jährige Ersthelfer und die beiden Polizeibeamten
haben dem 54-Jährigen das Leben gerettet, da bereits zwei Zimmer
lichterloh brannten und dichter Rauch fast schon bis zum Boden der
Wohnung reichte, als sie ihn aus dem Haus schleiften.
Das Brandopfer wird derzeit intensivmedizinisch behandelt. Die beiden
34- und 37-jährigen Polizeibeamten der Regener Polizeidienststelle
konnten die Klinik gestern wieder verlassen, sind aber für einige Tage
dienstunfähig.
Als Brandursache kommt nach den Recherchen der Kripo Deggendorf momentan
eher ein technischer Defekt in Frage, aber auch menschliches
Fehlverhalten könne noch nicht ausgeschlossen werden, so die Polizei.
Der Wohnungsmieter war nach Recherchen der Polizei alkoholisiert. - bb
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